Der Kölner Verein für Rehabilitation wurde 1974 gegründet. Der Vereinszweck ist die Rehabilitation für Menschen mit psychischer Erkrankung. Der Kölner Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts "Steuerbegünstigte Zwecke" der Abgabenordnung. Der Verein ist im Vereinsregister Köln eingetragen unter VR 7125.
Der Kölner Verein für Rehabilitation e.V. bietet aufgrund seines Netzwerkes komplexe Hilfeangebote für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung von der Alltagsunterstützung bis hin zur Krisenintervention.
Die Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung, der Aufsichtsrat und der Vorstand. Die Mitgliederversammlung findet mindestens einmal jährlich statt und wählt den Aufsichtsrat.
Die Mitgliederversammlung findet mindestens einmal jährlich statt. Sie wählt den ehrenamtlich arbeitenden Aufsichtsrat und beschließt allgemeine Grundsätze und Richtlinien, nach denen die Zwecke des Vereins realisiert werden.
Die Sitzungen des Aufsichtsrates finden mindestens einmal in jedem Quartal statt. Der Aufsichtsrat beruft den Geschäftsführenden Vorstand.
Der Aufsichtsrat hat folgende Mitglieder:
Sabine Grode
Julia Paar
Simone Ribka
Franz Reimering (Aufsichtsratsvorsitzender)
Dr. Dominik Laumann
Kontakt: aufsichtsrat@koelnerverein.de
Geschäftsführender Vorstand und Gesamtverwaltung im Kölner Verein für Rehabilitation e.V.: Dr. Anja Baumann
Psychiatrie vor dem Jahr 1975 bedeutete: Menschen mit psychischen Erkrankungen wurden in Schlafsälen mit zu 50 Personen und ohne jegliche Privatsphäre in den sogenannten Irrenanstalten eingesperrt und lebten dort teilweise über Jahrzehnte auf meist abgelegenen Klinikgeländen, oftmals bis zum Ende ihres Lebens.
Es herrschten katastrophale, menschenunwürdige Zustände in den sogenannten „Anstalten“. Die Patientinnen und Patienten wurden gesellschaftlich isoliert, entmündigt und „verwahrt“. Es kursierten Gerüchte über Missbrauch, Vernachlässigung und unwürdige Behandlung. Personalmangel, unzureichende Therapiemöglichkeiten und überfüllte Einrichtungen sowie die Rolle der Psychiatrie während der NS-Zeit, die noch nicht aufgearbeitet worden war, führten dazu, dass der Deutsche Bundestag eine umfassende und unabhängige Untersuchung der Situation in psychiatrischen Einrichtungen, die sogenannte „Psychiatrie-Enquête“, in Auftrag gab. Ziel der Enquête war es, die psychiatrische Versorgung grundlegend zu reformieren und zu modernisieren. Dabei sollten detailliert Einblicke in die bestehenden Probleme gewonnen und Reformempfehlungen gegeben werden.
Die Expertenkommission bestand aus rund 200 Mitarbeitenden aus allen Bereichen der Psychiatrie. Der 430 Seiten umfassende Abschlussbericht mit dem offiziellen Titel "Bericht über die Lage der Psychiatrie in der Bundesrepublik Deutschland" wurde im September 1975 fertiggestellt und dem Bundestag vorgelegt.
Kurz vor der Veröffentlichung des Abschlussberichtes der Psychiatrie-Enquête wurde der Kölner Verein für Rehabilitation von engagierten Kölner Bürgerinnen und Bürgern, Politikerinnen und Politikern und Fachleuten gegründet. Sie schlossen sich zusammen, um gemeindenah Hilfen für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen anzubieten. Ihr Ziel war es, Klinikaufenthalte zu vermeiden oder zu verkürzen und den Betroffenen ein Leben außerhalb von Klinikeinrichtungen zu ermöglichen.
Damals gab es viele Widerstände und Vorbehalte aus der Gesellschaft und der Nachbarschaft des Kölner Vereins, die u. a. mit der Angst und dem Unwissen in Bezug auf psychische Erkrankungen zusammenhingen. Im Laufe der Jahre gelang es, diese Ängste zunehmend abzubauen, und der Kölner Verein errichtete ein breit gefächertes Netz ambulanter und stationärer Hilfen für Kölner Bürgerinnen und Bürger mit psychischen Belastungen und ihren Zugehörigen.
Heute beschäftigt der Verein rund 160 Mitarbeitende und bietet vielfältige Unterstützungsangebote an verschiedenen Standorten in Köln-Ehrenfeld, Köln-Mülheim und im Agnesviertel an, z.B. im Bereich Wohnen, im Bereich Arbeit mit dem Integrationsfachdienst, mit einer Ergotherapiepraxis, Angeboten der Peer-Begleitung und OBEON, einer Online-Beratung für Menschen in psychischen Belastungssituationen.
Eine wichtige Säule der Arbeit des Kölner Vereins ist auch das Sozialpsychiatrische Zentrum (SPZ) in Kooperation mit der Stadt Köln, welches eine zentrale niedrigschwellige Anlaufstelle im Stadtbezirk Ehrenfeld für Kontakt, Beratung, Begleitung, Tagesstruktur und Freizeitgestaltung darstellt. Das SPZ ist ein wesentlicher Teil der Umsetzung der Enquete und neben dem Sozialpsychiatrischen Dienst (SpDi) eine wichtige ambulante Säule der sozialpsychiatrischen Versorgung. Fokus ist die wohnortnahe Versorgung und ein niederschwelliger Zugang zu Hilfen für Betroffene sowie auch eine Anlaufstelle für An- und Zugehörige, Freunde, Bekannte, Nachbarn. Engagierte Mitarbeitende bieten dort ein gemeinsam mit den Nutzenden entwickeltes Wochenprogramm an, welches Kernelemente wie ein gemeinsames Mittagessen, Zuverdienst-Möglichkeiten und gemeinsame Unternehmungen enthält. Die Kontakt- und Beratungsstelle stellt oft den ersten Kontakt zum Hilfesystem für Menschen in seelischen Krisen oder mit psychischen Erkrankungen dar. Ohne Termin können Hilfesuchende hier einen Kaffee trinken und auf Wunsch mit den anwesenden Mitarbeitenden oder Besucherinnen und Besuchern in Kontakt kommen.
Der Kölner Verein hat ein umfassendes Netzwerk und Kooperationspartner, zu denen er neben eigenen Hilfen auch weitervermitteln kann. Die Hilfe suchenden Personen werden hierbei nach ihren individuellen Bedarfen und Wünschen und unterstützt. Neben Standorten in Ehrenfeld ist der Verein auch in Köln-Mülheim mit mehreren Angeboten vertreten.
Die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen ist ein weiteres und nach 50 Jahren weiterhin wichtiges Thema, welches der Verein sich auf die Fahne geschrieben hat. Der Kölner Verein bringt sich hier durch Veranstaltungen u.a. durch Aktivitäten rund um die Woche der seelischen Gesundheit im Oktober jeden Jahres oder auch durch das Angebot „Verrückt? Na und!“ in Schulen ein. „Verrückt? Na und!“ wirkt gleichzeitig auch präventiv und soll Schülerinnen und Schüler über psychische Erkrankungen aufklären und gleichermaßen Kenntnis über das Hilfesystem vermitteln. Hierzu gestalten Tandems, bestehend aus einer Fachkraft und einer Person mit eigener Psychiatrieerfahrung einen Schultag und sprechen mit der Klasse und einer Lehrkraft über die Seele. Das Programm wirkt nachhaltig und ist bei Schülern und Lehrkräften gleichermaßen beliebt.
Hier finden Sie eine Übersicht über alle Angebote des Kölner Vereins
In der Geschäftsstelle werden zentrale übergreifende Aufgaben des Kölner Vereins wahrgenommen. Hierzu gehören:
Was können Sie tun, wenn Sie als jemand, der unsere Hilfen nutzt oder auch als Bezugsperson (Nachbar, Familie, Bekannte) oder Kooperationspartner mit einem unserer Angebote nicht zufrieden sind?
Auf dieser Website erfahren Sie, wie Sie Beschwerden, auch anonym, an uns herantragen können.
Wir nehmen Ihre Beschwerden ernst und kümmern uns individuell um Ihr Anliegen. Unser Verständnis eines effektiven Beschwerdemanagements ist die schnelle und unkomplizierte Bearbeitung und Behebung eines Missstandes sowie eine Verbesserung unserer Leistung für die Zukunft. Eine strukturierte Auswertung der Beschwerden hilft uns dabei, Vorbeugemaßnahmen zu treffen, sodass sich Missstände nicht wiederholen. Wir hoffen, dass es uns gelingt eine für Sie zufriedenstellende Lösung zu finden.
Wenn Sie uns Ihre Kontaktdaten hinterlassen würden wir uns freuen, mit Ihnen in Dialog treten zu dürfen!
Senden Sie uns eine E-Mail an beschwerde@koelnerverein.de und beschreiben Sie in kurzen Worten worum es geht und um welches Hilfeangebot es sich handelt.
Vielleicht haben Sie auch bereits konstruktive Ideen zur Verbesserung oder Vorbeugung - teilen Sie uns auch diese mit.
Sie können uns auch postalisch erreichen.
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PostanschriftSie können ihr Anliegen auch persönlich vortragen oder schriftlich abgeben.
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